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Die Stifter

Anna und Otmar Schober haben die nach ihnen benannte Stiftung für christliche Hospizarbeit, 2004 in Münster/Westf. gegründet. Ihr Lebensweg erklärt Motiv und Ziele für das Engagement, das Menschen in der letzten Phase ihres Lebens gilt.

Anna Schober, geb. Nolte, wurde 1954 in Münster/Westf. als Älteste von vier Geschwistern geboren; in Warburg/Westf. wuchs sie auf. An der Medizinischen Hochschule Hannover studierte sie Humanmedizin, gefördert von der Studienstiftung des deutschen Volkes. Impulse für sie waren Praktika in der Krankenpflege bei den Mauritzer Franziskanerinnen in Münster und in den USA.

Im Studium lernte sie mit Otmar Schober ihren Mann kennen und bekam zwei der drei Kinder. Die Dissertation in der Genetik hat sie gleichwohl zu einem anderen Fach geführt, zur Radiologie. Die beginnende pränatale Diagnostik war ihr fremder als der „Facharzt“ für Radiologie. Dieser umfasste zu dieser Zeit auch umfangreich die Strahlentherapie und Radioonkologie.

Ein drittes Kind und der Ruf des Ehemannes nach Münster intensivierten die Familienphase. Die Freude an der Klinik und der Medizin führte sie als Dozentin zu den Studierenden der Medizin, in die Anatomie. Dreimal wurde sie Lehrerin des Jahres in der Medizinischen Fakultät der Universität Münster - häufiger „geht“ satzungsgemäß nicht.

Zu Verwirklichung von Palliativmedizin und Hospizarbeit gehören auch strukturelle Bedingungen. Diese konnte sie von 1994 bis 1998 als Mitglied des Rates der Stadt Münster inhaltlich kennenlernen und mitprägen. Seit 2023 ist sie Vorsitzende des Stiftungsvorstands.

Otmar Schober wurde 1948 in Strang, Krs. Osnabrück, als zweiter Sohn seiner Eltern geboren. Nach Schulzeiten in Osnabrück und Hannover und einem Maschinenbaupraktikum in Hannover und Birmingham, UK, führte ihn der Weg an die TU Hannover zum Studium der Physik. Das schloss er 1971 mit dem Diplom ab. 1973 promovierte er beim späteren Nobelpreisträger Gerhard Ertl. Die anschließende Habilitation bei ihm, nun an der Universität München, führte er trotz der Förderung durch ein Liebig-Stipendium nicht fort. 

1974 begann er mit einem Studium der Humanmedizin in Frankfurt/Main, das er später in Hannover und London fortsetzte. Unterstützt wurde er von der Studienstiftung des deutschen Volkes. Die Nuklearmedizin ist ein Fach, in dem Medizin und Naturwissenschaften zusammenkommen. So promovierte und habilitierte er bei Heinz Hundeshagen an der Medizinischen Hochschule Hannover. Einen Ruf an die Universität Münster als Klinikdirektor nahm er 1988 an.

Ausdruck des interdisziplinären Interesses sind seine Zeit als Prorektor für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs (1994-1998), die Gründung des SFB 656 „Molekulare kardiovaskuläre Bildgebung“ (2004) und des European Institute for Molecular Imaging (EIMI) (2007). 2013 wurde Otmar Schober emeritiert.

Er ist Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste sowie der Deutschen Akademie für Technikwissenschaften (acatech).

Lange Jahre war er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Bundesärztekammer zu Fragen des „Hirntodes“. Als Vorsitzender der Ethikkommission der Ärztekammer Westfalen-Lippe und der Universität Münster war er mit Fragen der angewandten Ethik konfrontiert. 2013 erhielt er das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland.

2015 wurde er im St.-Paulus-Dom in Münster zum Ständigen Diakon geweiht. 2023 schied er mit Vollendung des 75. Lebensjahres satzungsgemäß aus dem Vorstand der Stiftung aus.